Voices From Around the Globe. Feministische Außenpolitik am Beispiel von Frauenstiftungen

Wie kann Feministische Außenpolitik konkret aussehen? Darüber sprachen wir Anfang Dezember auf der Konferenz „Voices From Around The Globe“ im Auswärtigen Amt mit Teilnehmer*innen aus über 40 Ländern. „Feministische Außenpolitik ist Change Mangement“, beschreibt Gesa Bräutigam den Ansatz. Sie ist Botschafterin für feministische Außenpolitik und Beauftragte für Menschenrechte im Auswärtigen Amt. „Wir müssen möglichst viele Stimmen und Positionen mitdenken, wenn außenpolitische Verhandlungen geführt werden. Ziel ist: Frauen, Mädchen und LGBTIQ bekommen den Zugang zu den drei Rs. Die drei Rs sind equal rights, equal representation, equal ressources (deutsch: gleiche Rechte, Repräsentation, Ressourcen).“

Globale Herausforderungen brauchen globale Antworten

„We want Change“ sagen auch wir Frauenstiftungen. Aber unsere Haltung zu Feministischer Außenpolitik ist noch konkreter. Feministische Außenpolitik sollte feministische Graswurzelorganisationen stärken. Carolyn Boyd-Tomasovic von der kroatischen Frauenstiftung bringt es auf dem Podium auf den Punkt: Feministisches Fördern gibt marginalisierten Gruppen Macht. Denn nur mit ausreichend finanziellen Mitteln können Graswurzelorganisationen ihre Arbeit machen: Das sind zum Beispiel ein Mentoring-Programm für Mädchen im ländlichen Raum Bosniens, ein feministisches Bootcamp für Aktivist*innen in Bulgarien oder eine Roma-Studierenden-Organisation in Serbien. „Globale Herausforderungen brauchen globale Antworten. Frauenstiftungen müssen sich international zusammen schließen, um gegen Anti-Feminismus und für die Rechte von Frauen, Mädchen und LGBTIQ zu kämpfen“.

„Feminist Grassroots in the Western Balkans“ überzeugt mit Schneeballeffekt

Insgesamt 43 Aktivitäten konnten wir mit unseren Partner*innen Ecumanical Women’s Initative, Reconstruction Women’s Fund und Bulgarian Fund for Women im Rahmen des vom Auswärtigen Amt geförderten Projekts „Feminist Grassroots in the Western Balkans“ fördern. Der Schneeballeffekt überzeugt. Denn aus einer Förderung an filia als Mittlerorganisation wurden drei Förderungen an die Schwesternstiftungen im Westbalken, die wiederum 43 Projekte und Aktivitäten vor Ort fördern konnten. Dieses Beispiel zeigt: Frauenstiftungen sind die besten Partner*innen, um Feministische Außenpolitik konkret umzusetzen.