Geschichte und Vision von filia.die frauenstiftung

Unsere Vision ist eine Welt frei von Gewalt und Diskriminierung, in der alle Frauen und Mädchen, trans, inter und nicht-binäre Menschen Chancen, Wahlmöglichkeiten, Rechte und Zugänge zu Ressourcen haben, um selbstbestimmt leben zu können.

Unsere Mission:

filia.die frauenstiftung fördert Projekte von und für Frauen und Mädchen, die strukturellen Wandel zum Ziel haben. Unser Motto ist „Change, not Charity“ – „Sozialer Wandel, nicht Wohlfahrt“. Deshalb fördern wir vor allem Programme und Initiativen, die sich für die Freiheit von Gewalt einsetzen, gesellschaftliche Teilhabe fordern und demokratische Strukturen stärken – in Mittel- und Osteuropa und in Deutschland.

Was wir sind:

filia versteht sich als Tochter der Frauenbewegung. Daher der Name: filia ist das lateinische Wort für Tochter. filias Mission ist es, Mittel zur Verfügung zu stellen und diese zu „verwandeln“, indem sie Geld in Aktivitäten von Frauen und Mädchen für Frauen und Mädchen fließen lässt.

Die Gründerinnen haben sich 2001 für das Modell der Gemeinschaftsstiftung entschieden: Sie ist angelegt auf eine wachsende Gemeinschaft, die Kapital und Ideen investiert, damit Frauen mehr Macht und Einfluss gewinnen. So bringt filia Frauenbewegung und Stiftungsarbeit zusammen.

filia ist eine Plattform zur Stärkung von Frauen und Mädchen. Wir fördern Frauen und Mädchen weltweit. Bis Ende 2022 hat filia über 540 Projekte in mehr als 50 Ländern unterstützt.

Was wir wollen:

Als Förderin und Advokatin unterstützen wir Frauen und Mädchen weltweit bei der Umsetzung ihrer Ideen und Vorhaben, die sozialen Wandel zum Ziel haben. filia vertritt einen intersektionalen Ansatz: Unser besonderes Augenmerk gilt Frauen und Mädchen, die mehrfach diskriminiert und benachteiligt sind: wegen ihres Geschlechts, ihrer ethnischen und sozialen Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religion, ihres Alters…

Was wir tun:

filia fördert Basisgruppen und Netzwerke, die sich für Frauenrechte stark machen und strukturell etwas verändern wollen. Warum? Weil wir denken, dass Frauen vor Ort die Situation am besten kennen und deshalb besser einschätzen können, wie Geld sinnvoll eingesetzt werden kann. Weil wir sie als Expertinnen ernst nehmen. Und uns als Partnerinnen sehen, nicht als Wohltäterinnen

Unsere Mission als Frauenstiftung: Wir verteilen Geld um. Mit privaten Spenden und Zustiftungen können wir direkt Frauengruppen fördern. Dabei stehen kleinere Basisgruppen ganz oben, die keinen Zugang zu diesen Quellen haben. Auf diese Weise unterstützen wir lokale und Community-basierte Programme.

In unseren operativen Programmen, für die filia externe Mittel akquiriert, können wir Themen setzen, die in der Frauenstiftungsbewegung als relevant angesehen werden und uns „auf den Nägeln brennen“, wie der wachsende Antifeminismus oder Häusliche Gewalt in Corona-Zeiten. Hier kooperieren wir mit Ministerien, anderen Stiftungen und Unternehmen. Auch innerhalb dieser Programme bemühen wir uns darum, so viele Mittel wie möglich an kleine Gruppen umzuverteilen (Re-Granting).

Wir sind viele:

filia ist international vernetzt. Wir haben langfristige Partnerschaften mit Frauenorganisationen und -stiftungen in der ganzen Welt aufgebaut. Seit der Gründung ist filia Mitglied der weltweit wachsenden Frauenstiftungsbewegung.

Wie alles begann: Eine Stiftung von und für Frauen

Wir, die Gründerinnen von filia, haben die Vision von einer gerechten, menschenwürdigen und vielgestaltigen Welt, zu der Frauen Entscheidendes beizutragen haben. Es ist unser Interesse, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt bessere Chancen erhalten und dass sie ihr Leben selbstbestimmt gestalten können.
(Aus der Gründungspräambel 2001)

2001 haben neun Frauen filia.die frauenstiftung, mit einem Gründungskapital von 260.000 Euro, in Wiesbaden gegründet. Diese neun Gründerinnen sind Stifterinnen auf Lebenszeit. Sie wählten das Modell der Gemeinschaftsstiftung, das auf Wachsen und Mitmachen angelegt ist. Denn viele sollen sich daran beteiligen, die Welt für Frauen und Mädchen zu verbessern.

Anfangs wurden die Geschäfte ehrenamtlich geführt, aber bald war die Arbeit so nicht mehr zu bewältigen. Eine hauptamtliche Geschäftsstelle wurde gegründet und 2004 nach Hamburg verlegt.

Die Gemeinschaftsstiftung wurde größer. Nicht nur die Zahl der Mitarbeiter*innen wuchs, glücklicherweise wuchs auch das Kapital (Stand 2022: 16 Millionen Euro). Die Anzahl der Geber*innen und der Projektförderungen steigt ebenfalls kontinuierlich.

filia nach der Finanzkrise

Ein großer Einschnitt: Die Finanzkrise und die gesunkenen Renditen zwangen die Stiftung 2011, eine Förderpause einzulegen. Diese wurde gut genutzt: Nachdem durch die drastisch gesunkenen Zinsen das ursprüngliche Stiftungsmodell in Frage gestellt war, bekam das Fundraising eine wichtige Rolle. filia ist heute keine rein kapitalgestützte Stiftung mehr, sondern eine spendenorientierte Stiftung. Spenden, besonders regelmäßige Zuwendungen, können zeitnah genutzt werden und sichern die Arbeit der Stiftung. Außerdem akquirieren wir externe Mittel wie öffentliche Zuwendungen, Mittel in Kooperation mit anderen Stiftungen und mit Unternehmen.

Auch strategisch hat sich filia in dieser Zeit neu aufgestellt:

  • Im strategischen Plan 2012–2017 definierte die Stiftung erstmals klare Rollen: filia ist Fundraiserin, Anlegerin, Förderin, Adokatin für Frauenrechte.
  • Das Fundraising wurde diversifiziert.
  • In Deutschland wurde das MädchenEmpowermentProgramm MEP aufgelegt. Deutschlandweit werden damit seither Mädchenprojekte gefördert. Ein Mädchenbeirat entscheidet mit, welche Projekte umgesetzt werden.
  • Der Strategische Plan 2017-2023 setzt zusätzlich weitere Schwerpunkte: Klimawandel, Frauen und Flucht, generationsübergreifender Dialog.
  • Mit dem Empowerment Programm Frauen* & Flucht EFF werden seit 2020 geflüchtete Frauen und LBTIQ+ in Deutschland gefördert. Auch dort berät ein Beirat von Frauen und LBTIQ+ mit Flucht- und Migrationserfahrungen bei der Vergabe der Mittel.

filias Motto: Geld verwandeln +++ Frauen stärken +++ Welt verändern