Fokus Menschenrechte von LBTIQ+
Die Stärkung von LBTIQ+-Communities ist ein wichtiges Anliegen von filia. Lesbische, bisexuelle, trans-idente, intergeschlechtliche, queere und non-binäre Personen erfahren häufig nicht nur Diskriminierung aufgrund ihres bei der Geburt zugeschriebenen Geschlechts, sondern auch aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität. filia setzt sich dafür ein, dass eingeschränkte Rechte, physische Bedrohungen und fehlende Sichtbarkeit von LBTIQ*-Menschen ein Ende haben – und sich Menschen unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität oder Orientierung frei bewegen, sicher leben und ausdrücken können.
Aktuell fordern wir gemeinsam mit der Hirschfeld-Eddy-Stiftung und der Dreilinden gGmbH die Einrichtung einer „Projektgruppe Umsetzung des LSBTI-Inklusionskonzeptes“ im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Lesen Sie das Forderungspapier hier.
Einblick in unsere Projektarbeit
Aktuelle Projekte zum Fokus „Menschenrechte für LBTIQ+“
Strategische Förderung von INSIGHT – Ukraine
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Förderung von Zimbabwe Autonomy Collective
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Förderung von Insha – Ukraine
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Aktuelle Nachrichten
Aktuelle Projekte im Fokus „Menschenrechte für LBTIQ+“
Strategische Förderung für die ukrainische Organisation INSIGHT
INSIGHT ist eine ukrainische Grassroots-Organisation für die Rechte von LBTIQ+ Frauen (lesbisch, bisexuell, trans, inter und queer) mit sechs Aktivistinnengruppen in verschiedenen Städten. Sie ist außerdem eine der wenigen Organisationen in der Ukraine, die explizit feministische Menschenrechtsarbeit betreiben.
„Die meisten LSBT+-Organisationen sind männlich dominiert und wir erfahren immer wieder Sexismus und Frauenfeindlichkeit von Vertretern dieser Organisationen. Bei zahllosen Gelegenheiten haben wir schon betont, dass Frauenrechte in die Agenda der LSBT+-Bewegung in der Ukraine aufgenommen werden müssen”, sagt Olena, die eine der wenigen Frauen ist, die in der Ukraine öffentlich zu ihrem Lesbischsein steht. 2014 war INSIGHT eine der Initiatorinnen der Frauenstaffel auf dem Maidan, die sich gegen Sexismus und geschlechtsbasierte Gewalt während der Revolution einsetzte. 2017 veranstaltete Insight die Menschenrechtskampagne „stop hate“ zu den Folgen von Ausgrenzung und Diskriminierung.
„Choose your own scenario“ ist der Slogan von INSIGHT. Besonders wichtig ist für INSIGHT – wie für viele Frauenorganisationen – flexibles Geld, das sie nach ihren eigenen Prioritäten einsetzen können. Für INSIGHT hat das Community Center eine große Priorität: ein Treffpunkt, in dem sie psychologische Unterstützung für von Gewalt Betroffene und Rechts- und Sozialberatung für LBTQI+ anbieten. Im Zentrum gibt es auch eine Bibliothek.
Förderung der Organisation Insha im Rahmen unserer Kampagne #standwithukraine
Die Organisation Insha ist in der Stadt Cherson im Süden der Ukraine aktiv. Sie setzt sich für die Rechte von Frauen und LGBTQI+ ein, indem sie einerseits sichere Räume schafft und andererseits laut und sichtbar Gleichberechtigung fordert. Die feministische Organisation ist seit ihrer Gründung im Jahr 2014 eine wichtige Akteurin in der Zivilgesellschaft von Cherson und arbeitet aktiv mit verschiedenen Gruppen und Organisationen zusammen, die sich für die Abschaffung von Ungleichheiten einsetzen.
Durch die russische Besatzung der Stadt Cherson ist die Arbeit von Insha vor Ort kaum noch möglich. Bis auf zwei Mitarbeiter*innen haben alle die Stadt und das Land verlassen und arbeiten aus dem Exil. Während der viermonatigen Besetzung von Cherson hat Insha über 100 Menschen geholfen, die besetzte Stadt zu verlassen. Weitere 150 Menschen erhielten Unterstützung für den Kauf von Medikamenten, Lebensmitteln und die Bezahlung anderer lebenswichtiger Dinge.
Förderung der Organisation Zimbabwe Autonomy Collective
Das Zimbabwe Autonomy Collective möchte mit dem von filia geförderten Projekt LBQ-Frauen bei ihrer wirtschaftlichen Emanzipation unterstützen. Schon seit längerem beobachtet das Kollektiv eine große Kluft zwischen der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von LBQ-Frauen und der anderer Gruppen innerhalb der LGBTIQ+-Gemeinschaft in Simbabwe. Wirtschaftliche Diskriminierung trifft LBQ-Frauen in zweifacher Hinsicht: sie werden erstens aufgrund ihres weiblichen Geschlechts diskriminiert. Und dann werden sie als LBQ-Menschen diskriminiert, wenn ihre sexuelle Orientierung bzw. Geschlechteridentität offenbar wird. Das Zimbabwe Autonomy Collective will hier grundlegend Abhilfe schaffen.
Das Kollektiv versucht, LBQ-Frauen mit wirtschaftsfördernden Fähigkeiten auszustatten. Dazu gehören das Erlernen von Kerzen-, Waschmittel- und Parfümherstellung sowie landwirtschaftliche Fähigkeiten, wie z. B. Kaninchenhaltung. Das Weiterbildungsangebot enthält darüber hinaus Kurse zu Marketing, digitalem und effektivem, finanzieller Kompetenzbildung und Anleitung zur Gründung und Führung eines erfolgreichen (Klein)Unternehmen. Die am Projekt teilnehmenden Frauen erhalten Mentoring von erfolgreichen simbabwischen Unternehmerinnen. Das Kollektiv möchte außerdem sein zehnjähriges Bestehen feiern. Es ist ihnen wichtig, auf die Meilensteine aufmerksam zu machen, die die simbabwische LBQ-Bewegung bereits erreicht hat, um sicher zu gehen, dass diese Geschichte nicht verloren geht.