filias MädchenEmpowermentProgramm
„Mädchen zu empowern erfordert ihre aktive Einbeziehung in Entscheidungsprozesse.“ Dieser Satz stammt aus der UN-Resolution vom 19. Dezember 2011 zum Inkrafttreten des Internationalen Mädchentages, der seit 2012 am 11. Oktober stattfindet. Durch äußere und innere Widerstände können oder dürfen Mädchen ihr volles Potential oft nicht entfalten und ausleben. Das Resultat: Zu viele Mädchen, vor allem von intersektionaler Diskriminierung betroffene Mädchen, bleiben „unsichtbar“ – auch in Deutschland.
Mädchen sollen nicht unsichtbar bleiben
Das MädchenEmpowermentProgramm (MEP) von filia will daran etwas ändern. Seit 2012 fördern wir in Deutschland gezielt Projekte, die es Mädchen, jungen Frauen und LBTIQ+ ermöglichen, mit Verantwortung und Geld umzugehen, sich gegen Übergriffe zu wehren, neue Fähigkeiten zu erlernen und auszuprobieren und selbstbewusst in Führung zu gehen.
Projekte von und für Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+
Alle Projekte haben etwas gemeinsam: Mädchen und/oder junge Frauen und LBTIQ+, die aus mehreren Gründen diskriminiert werden, möchten wir besonders ansprechen und ihnen die Möglichkeit bieten, ihre Projekte zu fördern. Dies sind z.B. Mädchen und junge Frauen, die in unserer Gesellschaft nicht nur benachteiligt sind, weil sie weiblich sind, sondern auch, weil sie z.B. Schwarz, Jüdin, Muslimin oder Person of color (PoC) sind, weil sie einen Migrationshintergrund oder einen in Deutschland nicht oder kaum anerkannten Glauben haben, weil sie eine Behinderung haben, weil sie aufgrund ihres Körpers oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden usw. Eine Person, auf die also mehrere solcher Merkmale zutreffen, ist von intersektionaler Diskriminierung betroffen.
Durch die Projektarbeit erfahren Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+ z.B. wozu sie fähig sein können. Sie erkennen ihre eigene Position in der Gesellschaft und lernen etwas über ihre Rechte. Die Projekte zeigen ihnen, was sie bewirken können oder was sie selbstständiger und freier macht. Sie erkunden ihre eigene Sichtweise auf die Welt, drücken sie mit ihren eigenen Mitteln aus und machen sich sicht- und hörbar.
Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+ entscheiden
Eine Forderung sozialer Bewegungen lautet: „Nothing about us without us.“ – „Nichts, was uns betrifft, soll ohne uns entschieden werden.“
Bei filia entscheidet der Mädchenbeirat über die Förderung von Mädchenprojekten. Die Mädchenbeirät*innen sind Expert*innen ihrer Lebenswelt und nutzen ihr Wissen, um relevante, nachhaltige und empowernde Projekte auszuwählen.
Foto: Der Mädchenbeirat bei einem digitalen Treffen
Wir bieten Mädchen, jungen Frauen und LBTIQ+ eine Plattform
Das MädchenEmpowermentProgramm will Mädchen, jungen Frauen und LBTIQ+ Sichtbarkeit und Stimme geben: Bei Veranstaltungen, Interviews und öffentlichen Auftritten (z.B. Panels, Talks etc.) sprechen Mädchenbeirät*innen für sich selbst. So können sie ihre eigene Perspektive am wirkungsvollsten vertreten: Wie zum Beispiel beim Deutschen Stiftungstag, bei der Initiative „Vertrauen-Macht-Wirkung“ oder beim deutschen Ingenieurinnenbund.
Warum für das Empowerment von Mädchen, jungen Frauen und LBTIQ+ spenden?
filia ist eine unabhängige gemeinnützige Stiftung von Frauen und Mädchen für Frauen und Mädchen. Wir finanzieren uns in erster Linie über die Spenden unserer Unterstützer*innen. Als Stiftung sehen wir unsere Aufgabe darin, Mittel zu sammeln und sie Graswurzelorganisationen zur Verfügung zu stellen. Diese Organisationen verwandeln die Mittel in Aktivitäten von Mädchen, jungen Frauen und LBTIQ+ für Mädchen, jungen Frauen und LBTIQ+.
Ihre Ansprechpartnerin
Sie wollen mehr über das MädchenEmpowermentProgramm von filia erfahren? Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Nagihan Ulusoy
Referentin MädchenEmpowermentProgramm
n.ulusoy@filia-frauenstiftung.de
+49 (0)40 380 381 9981
Aktuelle Projekte für Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+
Beratung zu Weiblicher Genitalverstümmelung
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Life Skill Journey
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„Sisters“ Jüdisch-Muslimischer Dialog
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Female* Voices – Black Youth Poetry
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Frauen-Empowerment-Werkstatt inklusiv und erfolgreich umsetzen!
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Projekttage zu queerer Bildungs- und Empowermentarbeit in Mecklenburg-Vorpommern
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Vorbilder
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Laut sein oder Entspannen? – Medien- und Empowermentprojekt für junge Flinta
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Empowerment für Mädchen – Aufklärung über in der Familie und Computerkurse
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Nida: Stimmen der Solidarität
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Romani Kafava Mädchengruppe
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Experts of the World Unite! – Art crossing Borders
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Erste-Hilfe-Kurse für Frauen und Mädchen
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Aktuelle Projekte für Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+
Im Falle dieser Projektbeschreibungen haben wir die gendersensible Schreibweise der jeweiligen Partner*in übernommen.
In einigen Fällen weicht diese von filias eigener gendersensiblen Schreibweise ab.
Beratung zu Weiblicher Genitalverstümmelung
Organisation: Lessan e.V.
Ort: Hamburg
Der 2009 gegründete und überwiegend ehrenamtlich tätige Verein Lessan e.V. begleitet Mädchen und junge Frauen bei der Überwindung der Folgen weiblicher Genitalverstümmelung. Mit der Förderung von filia will Lessan e.V. dringend benötigte geschützte Beratungsräume finanzieren. Sie wollen Betroffenen jederzeit einen sicheren Ort bieten, an dem sie sich öffnen und über Erlebtes sprechen können. Ein persönlicher Kontakt vor Ort ist wichtig, damit sich die Betroffenen wohl fühlen. Nur so wird ein Vertrauensverhältnis (insbesondere wegen des sensiblen Themas) geschaffen. Durch die Pandemie stellten die Aktivist*innen fest, dass virtuelle Beratungen von den Betroffenen weniger akzeptiert werden und nicht so effektiv verlaufen. Durch eine verbesserte Raumsituation erwarten die Aktivist*innen, dass mehr Mädchen und junge Frauen qualifizierte Beratungen bekommen. Das bedeutet, dass die Beratenden den Mädchen und Frauen besser helfen können, ihre prekäre Situation zu bewältigen, Traumata zu bearbeiten und Verletzungen zu heilen.
„Sisters“ Jüdisch-Muslimischer Dialog
Organisation: Türkische Gemeinde Niedersachsen e.V.
Ort: Hannover
Die Gruppe „Sisters“ wurde vor zwei Jahren von der Türkischen Gemeinde Niedersachsen gegründet, um das Ungleichgewicht in männlich-dominierten Organisationen und in den türkischen Gemeinden auszugleichen. In enger Kooperation mit der jüdischen Gemeinde in Hannover treffen sich regelmäßig 13- bis 16-jährige Mädchen beider Gemeinden. Gemeinsame Aktivitäten und Feiern haben ihre Perspektiven erweitert.
Mit dem Projekt „Sisters“ Jüdisch-Muslimischer Dialog planen sie politische Bildungsworkshops zu den Themen (antimuslimischer) Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung. Ziel ist der Ausbau interkultureller Kompetenzen, die präventive Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus sowie die Stärkung des jüdisch-muslimischen Dialogs. Die Workshops sollen Hemmschwellen und Wissenslücken beseitigen, die das jüdisch-muslimische Miteinander noch stark beeinträchtigen. Außerdem sollen Berührungsängste und Vorurteile abgebaut werden. „Sisters“ möchte die Gemeinsamkeiten und auch die Verschiedenheiten von Judentum und Islam betonen, um demokratische Konfliktkompetenzen zu stärken und die Vielfalt in unserer Gesellschaft als Bereicherung erfahren zu lassen.
Frauen-Empowerment-Werkstatt inklusiv und erfolgreich umsetzen!
Organisation: Dima e.V.
Ort: Köln
Der Verein Dima e.V., seit 2013 aktiv, engagiert sich für Inklusion in der migrantischen Gesellschaft. Ihr Name, abgeleitet von „Beständigkeit“, betont den fortwährenden Prozess der Inklusion. Dima e.V. organisiert Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung für Menschen mit Behinderung und fördert Begegnungen.
In der Frauen-Empowerment-Werkstatt werden Workshops für junge blinde und sehbehinderte Frauen mit Migrationshintergrund, die von Exklusion und intersektionaler Diskriminierung betroffen sind, angeboten. Im Fokus ihrer Arbeit steht Empowerment: Menschen mit Behinderung werden ermutigt, eigene Entscheidungen zu treffen, ihre Rechte einzufordern und ihre Selbstbestimmung zu stärken. Die Workshops zielen darauf ab, dass die Teilnehmerinnen ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln, Netzwerke aufbauen und befähigt werden, sich für ihre eigenen Belange Gehör zu verschaffen. Sie werden außerdem zu Multiplikatorinnen ausgebildet, indem sie ihre erworbenen Kompetenzen anwenden. Dazu zählen eigenständige Projekte planen und durchführen sowie selbst Workshops leiten.
Vorbilder
Organisation: FEM – Forum des Empowerments und Teilhabe für Migranten e.V.
Ort: Potsdam
Der Verein FEM- Forum des Empowerments und Teilhabe für Migranten e.V. wurde 2017 von Migrant*innen aus Afrika südlich der Sahara gegründet, da sie Diskriminierung erfahren und keine ausreichende staatliche Unterstützung erhalten haben. Das Ziel ist die Gleichstellung von Migrant*innen in rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Der Verein konzentriert sich auf die Förderung des solidarischen Zusammenlebens verschiedener Kulturen, Familien- und Elternarbeit, Jugendarbeit, Projekte zur Teilhabe von Geflüchteten, Prävention und Gesundheitsförderung, interkulturelle Bildungsarbeit und Engagement für eine menschenwürdige und nachhaltige Gesellschaft. FEM arbeitet überwiegend mit Mädchen und Frauen zusammen, die durch Empowerment-Workshops gestärkt und gefördert werden sollen. Das Projekt „Vorbilder“ soll in Deutschland lebende afrikanische Migrant*innen als Vorbilder bzw. Mentor*in mit den Teilnehmer*innen bzw. Mentees zusammenbringen. Die Mentor*innen stehen entweder in einem Ausbildungsverhältnis, studieren oder gehen einem Beruf nach und wollen ihren Erfahrungsschatz weitergeben und in allen Lebensphasen mit Rat und Tat zur Seite stehen. In Workshops und auf Ausflügen kommen sie mit den Mentees zusammen und berichten z.B. über ihren Werdegang, Stolpersteine und Erfolge. Besonders hervorzuheben ist die Nachhaltigkeit dieses Projekts, da die Mentees zu Multiplikator*innen ausgebildet werden, die ihr Wissen als Mentor*innen an neue Mentees weitergeben.
Empowerment für Mädchen – Aufklärung über Rechte in der Familie und Computerkurse
Organisation: Bewusstsein e. V.
Ort: Jena
Der 2021 gegründete Verein Bewusstsein e. V. setzt sich aktiv für Mädchen und Frauenprojekte in Jena ein. Neben Nachhilfe, Sprach- und Sportkursen werden auch Rechtsberatungen für Frauen angeboten. Der Verein bietet seinen Besuchern einen geschützten Raum für interkulturellen Austausch. Besonderes Augenmerk gilt der Aufklärung über Rechte von Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund. Mit der Förderung von filia wird in Workshops für Mädchen und junge Frauen das Thema familiäre Gewalt besprochen und die Teilnehmer*innen werden über ihre Rechte aufgeklärt. Das geplante Projekt zielt außerdem darauf ab, betroffene Mädchen und junge Frauen zu unterstützen. Durch Präventionsworkshops sollen gezielt Aufklärungsmaßnahmen gegen familiäre Gewalt ergriffen werden. Ein weiteres Vorhaben des Vereins ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema. Die Förderung soll des Weiteren einen Computerkurs ermöglichen, um Mädchen und jungen Frauen berufliche Perspektiven im Umgang mit Computern zu eröffnen.
Romani Kafava Mädchengruppe
Organisation: Romani Kafava
Ort: Hamburg
Das Romani Kafava ist eine Rom*nija Selbstorganisation, die bei Rom*nija über die Grenzen Hamburgs hinweg als vertrauensvolle Anlauf-, Begegnungs- und Beratungsstelle bekannt ist, in der nicht nur Rat, sondern auch menschliche Nähe zu finden ist.
Das Besondere am Romani Kafava ist die Verbindung von Beratung und einem freundlichen Raum, der alle Menschen willkommen heißt. Die Mehrheit der Menschen, die das Romani Kafava aufsuchen, sind Roma und Romnija aus dem ehemaligen Jugoslawien mit langjährigen Fluchtgeschichten. Viele der Familien leben bereits seit Generationen im Status der Duldung in Deutschland. Dies bedeutet für die in Deutschland geborenen Kinder ein Aufwachsen in Unsicherheit, mit permanent unter Stress stehenden Eltern und regelmäßigen Diskriminierungen.
In der Mädchengruppe entsteht durch regelmäßige Treffen ein Austausch über geteilte Fragen und Probleme. Um die jungen Frauen jedoch nicht nur konkret in der Situation zu unterstützen, sondern auch Inspirationen für andere Lebenswege mitzugeben, werden politische Bildner*innen, Ausbildungsberater*innen, Sexualpädagog*innen und andere Expert*innen zur Mädchengruppe eingeladen.
Erste-Hilfe-Kurse für Frauen und Mädchen
Organisation: Ärzteverein für Afghanische Flüchtlinge e.V. (AFAF)
Ort: Detmold
Der Verein für afghanische Flüchtlinge (AFAF) wurde im Jahr 1983 ins Leben gerufen und setzt sich seither für humanitäre Hilfe, schulische Ausbildung und medizinische Versorgung ein. In Deutschland konzentrieren sich die Aktivitäten auf Bildungsarbeit, Veranstaltungen sowie die Vernetzung mit der afghanischen Diaspora. Durch die Förderung von filia.die frauenstiftung ermöglicht AFAF eine einwöchige Erste-Hilfe-Ausbildung für eingewanderte Frauen und Mädchen in Deutschland. Dadurch wird besonders jenen, die mit sprachlichen Barrieren, kulturellen Unterschieden und geschlechtsspezifischen Rollen konfrontiert sind, der Zugang zu Bildungsangeboten und Vernetzungsgruppen erleichtert. Das Hauptziel ist die Stärkung der Resilienz von Mädchen und jungen Frauen und Vermittlung von Fähigkeiten zur angemessenen Reaktion in Notfällen. Dies fördert nicht nur die Selbstständigkeit und Integration, sondern befähigt die Teilnehmerinnen auch dazu, bei Unfällen oder plötzlichen Erkrankungen Hilfe zu leisten. Die Erste-Hilfe-Ausbildung trägt dazu bei, das Bewusstsein für Gesundheit und Sicherheit zu erhöhen und schafft eine kulturelle Brücke zwischen den eingewanderten Mädchen und Frauen und der lokalen Bevölkerung.
Life Skill Journey
Organisation: Initiative Integration Schongau
Ort: Apfeldorf
Die Life Skill Journey ist ein Workshop-Programm für junge Frauen zwischen 16 und 18 Jahren. Es geht darum, Kompetenzen zu entwickeln, die im schulischen Kontext keine oder nur eine sehr geringe Rolle spielen: die spezifischen Facetten und Herausforderungen für eine weiblich gelesene Person in einer kapitalistisch-patriarchalen Gesellschaft. Im Schuljahr 2022/23 findet ein Testlauf am Welfen-Gymnasium Schongau statt. Ab dem Schuljahr 2023/24 soll der Sprung über die schulischen Grenzen hinweg erfolgen. Das bedeutet, dass das Format an anderen Schulen oder an einer Volkshochschule angeboten wird. Diesen „Sprung nach draußen“ soll filias Förderung ermöglichen, in dem die Materialkosten für den Workshop gedeckt und Werbemaßnahmen ermöglicht werden. Fürderhin soll die Ausbildung der Lotsinnen durch die Förderung finanziert werden. Damit eine fundierte Ausbildung der Lotsinnen möglich wird, sollen Vorträge organisiert werden, zum Beispiel von der „Rosa-Hellblau-Falle“, zum Thema „Mental Load bei Jugendlichen“ oder zum Umgang mit dem Zyklus.
Female* Voices – Black Youth Poetry
Organisation: Arca – Afrikanisches Bildungszentrum e.V.
Ort: Hamburg
Arca wurde 2009 von Schwarzen Menschen in Hamburg gegründet und treibt seitdem den Sozialen Wandel hin zu mehr Diversität und Partizipation voran. Ihre Vision ist die Selbstermächtigung von insbesondere Schwarzen Frauen*. Der Verein bietet ein breites Angebot um Schwarze/afrikanische, afrodeutsche und afrodiasporische Perspektiven aufzeigen.
Durch die Förderung von filia wird Empowerment für Schwarze Jugendliche in Poetry-Workshops und einer Poetry-Night verwirklicht: In kreativer Selbstexpression erheben Jugendliche ihre Stimme, stärken ihre Identität und teilen ihre Geschichten. Die Workshops bieten jungen Menschen eine kraftvolle Möglichkeit zur künstlerischen Selbstentfaltung. Sie schaffen einen Raum, der das Gefühl von Zugehörigkeit und die Stärkung des Selbstwertgefühls fördert. Durch die poetische Auseinandersetzung mit sich selbst und der eigenen Geschichte werden Jugendliche dabei unterstützt, sich selbstbewusst und engagiert in der Gesellschaft zu positionieren. Das Verfassen von Gedichten über ihre Erfahrungen, ihre Kultur, ihre Träume und ihre Herausforderungen helfen den Jugendlichen sich mit ihrer Identität zu verbinden und ein Gefühl des Stolzes zu entwickeln.
Das Projekt wird mit einer Ebony Poetry Night abgerundet, in der die Jugendlichen ihre Poesie vor einem Publikum vortragen.
Projekttage zu queerer Bildungs- und Empowermentarbeit in Mecklenburg-Vorpommern
Organisation: Bildungsprojekt Qube, Jugend kann bewegen e.V.
Ort: Greifswald
Qube ist ein 2016 in Greifswald gegründetes queeres Bildungs- und Antidiskriminierungs-Projekt. Im Rahmen des Modellprojekts „BAEM!“ hat es seine Projekttage entwickelt und professionalisiert. Durch intensive Kooperationen mit Schulen in Mecklenburg-Vorpommern stieg die Nachfrage, besonders aus strukturschwachen Regionen. Das Projekt engagiert sich in der Jugend- und Erwachsenenbildung, veranstaltet öffentliche Events und schafft Empowerment-Räume. Ziel ist es, strukturelle Diskriminierung auf niedrigschwellige Weise zu thematisieren und individuelle Handlungsspielräume aufzuzeigen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Empowerment von queeren Schüler*innen durch Sichtbarkeit und offenen Umgang mit lsbtiqa*-Themen. Mecklenburg-Vorpommern hat geringe Akzeptanz für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, was die Identitätsfindung junger lsbtiqa* Personen erschwert. Durch 8 Workshops an verschiedenen Schulen sollen queere Vielfalt und Antidiskriminierung gefördert werden. Dabei setzen die Workshops auf Information, Selbstreflexion und konkrete Handlungsstrategien für den Alltag. Ziel ist die Sensibilisierung gegen Vorurteile und diskriminierendes Verhalten sowie die Förderung eines vielfaltsoffenen Miteinanders, insbesondere für FLINTA* Schüler*innen.
Laut sein oder Entspannen? – Medien- und Empowermentprojekt für junge Flinta
Organisation: Hörfunk- und Projektwerkstatt Leipzig
Ort: Leipzig
Die Hörfunk- und Projektwerkstatt Leipzig ist ein medienpädagogischer Verein, der Radio- und Medienprojekte für Kinder und Jugendliche anbietet. Die Radioglowgirls, eine Gruppe junger FLINTA, produzieren Radiosendungen zu ihren Interessen und senden live von verschiedenen Veranstaltungen, zum Beispiel von der Bundeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten. In Gesprächen mit jungen FLINTA wurden Themen wie Selbstwertgefühl und Leistungsdruck diskutiert. Sie berichten außerdem, dass sie sich politisch engagieren möchten, aber sich dann nicht durchsetzungsstark genug fühlen oder Angst haben „zu versagen“ und sich gegen die Jungs in den Gruppen zu behaupten. Um hier anzusetzen, plant der Verein eine Medien- und Empowermentwoche im Februar 2024. In einem Vorbereitungstreffen entscheiden die Radioglowgirls selbst über die Themen der Workshops. Pro Tag ist ein Workshop geplant, gefolgt von einem Austausch mit der Workshop-Leiterin. Das Projekt endet mit einer öffentlichen Präsentation der Ergebnisse am letzten Workshop Tag.
Nida: Stimmen der Solidarität
Organisation: Signal of Solidarity e.V.
Ort: Bremen
Signal of Solidarity e.V., gegründet in 2015, konzentrierte sich ursprünglich auf humanitäre Hilfe an den EU-Außengrenzen. Ziel war es, Menschen eine sichere Ankunft in der EU zu ermöglichen und ihre Teilhabe in Deutschland zu fördern. Seit 2016 setzt sich der Verein für humanitäre Hilfe und Aufklärung über die EU-Außengrenzen ein. Im aktuellen Projekt „Nida“ sensibilisieren die Aktivistinnen für die Themen Flucht, Migration und Menschenrechte. „Nida“ fokussiert sich auf die schwierige Situation von Mädchen und Frauen in Afghanistan und Iran. Ziel ist es, authentische Einblicke in ihre Lebensrealitäten zu geben und die Diskussion über Flucht und Menschenrechte zu erweitern. Neben Formaten auf Instagram erzählen Mädchen und Frauen aus Afghanistan und dem Iran bei Präsenzveranstaltungen wie z.B. einer „lebendigen Bibliothek“, Filmvorführungen und Podiumsdiskussionen ihre Geschichten. Signal of Solidarity strebt eine Vernetzung mit frauenorientierten Gruppen an. Das übergeordnete Ziel ist, Bewusstsein für Grundrechtsverletzungen an Frauen zu schaffen, Veränderungen zu fordern und negative Auswirkungen für kommende Generationen zu minimieren.
Experts of the World Unite! – Art crossing Borders
Organisation: Experts of the World Unite! – Art crossing Borders
Ort: Deutschlandweit (mit Sitz in Hamburg)
Experts of the World Unite! – Art crossing Borders ist eine selbstorganisierte Gruppe von 15 geflüchteten Mädchen und jungen Frauen zwischen 16 und 23 Jahren, die sich im Herbst 2020 digital über eine Zoom-Veranstaltung zur Situation in griechischen Camps gefunden haben. Damals lebten sie noch alle in Camps in Griechenland. Sie hatten keinen Zugang zu Bildung. Über Zoom organisierten sie ein gemeinsames Wochenende zum Lernen, gefolgt von Englisch-, Deutsch- und Mathematikunterricht. Mittlerweile leben alle in Einrichtungen über ganz Deutschland verteilt. Sie treffen sich immer noch jede Woche auf Zoom. Sie kämpfen weiter für Frauen- und Mädchenrechte sowie gegen die schlechten Lebensbedingungen in den Camps, für Deutschkurse und Schule.
Die Gruppe setzt ihre Stimme durch Kunst, Veranstaltungen, Schreiben und Film ein. Die Projekte und Veranstaltungen werden von den geflüchteten Gruppenmitgliedern geplant und durchgeführt. Sie bereiten die Veranstaltungen inhaltlich vor und sprechen öffentlich. Durch die Förderung von filia werden mehrere Treffen in Präsenz ermöglicht. Außerdem möchten sie mehr Leute erreichen und so mehr Aufmerksamkeit für ihre Anliegen erlangen.