filias Mädchenbeirat

Frauen, Mäd­chen und LBTIQ+ über­all auf der Welt sollen bessere Chan­cen erhal­ten und ihr Leben selb­st­bes­timmt gestal­ten, so die Vision der Grün­derin­nen im Jahr 2001. Im Mäd­chen­beirat der Stiftung dür­fen deshalb junge Frauen und LBTIQ+ ab 14 Jahren nicht nur mitbes­tim­men, sie sollen es sog­ar. Und zwar über die Ver­gabe von För­der­mit­teln für Mäd­chen­pro­jek­te in ganz Deutschland.

Im Mäd­chen­beirat wer­den Mäd­chen, junge Frauen und LBTIQ+ mit ver­schiede­nen Diskri­m­inierungsmerk­malen zu Entscheider*innen. Hier erleben sie das Gefühl von Zuge­hörigkeit und ein Miteinan­der auf Augen­höhe. Das alles stärkt und befähigt sie, das eigene Leben selb­st in die Hand zu nehmen. Dass die Beirät*innen für sich sprechen und ihre Arbeit repräsentieren können, ist Teil ihres Selbstverständnisses. Der Mädchenbeirat wurde mit dem PHINEO Wirkt-Siegel prämiert.

Was ist denn ein Mädchenbeirat?

Wir, der Mädchenbeirat, bestehen zurzeit aus 12 Mädchenbeirät*innen zwischen 14 und 25 Jahren aus acht verschiedenen Bundesländern (Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, NRW, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt). Wir sind ganz schön unterschiedlich, aber genau das ist das Spannende, da wir unterschiedliche Meinungen zu unterschiedlichen Themen haben. Mit diesen verschiedenen Sichtweisen suchen wir zusammen Projekte aus, die sich bei filia für eine Projektförderung im Rahmen des MädchenEmpowermentProgramms bewerben. Wir wählen aus – diskutieren – und kommen dann zu einer Entscheidung. Wir suchen deshalb immer wieder Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+, die Lust haben, sich für Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+ einzusetzen.

Was macht der Mädchenbeirat?

Der Mädchenbeirat trifft sich einmal im Jahr für ein Wochenende, um alle eingegangenen Anträge zu besprechen. In Vorbereitung zu diesem Treffen haben die Beirät*innen die Anträge gelesen und individell bewertet. An dem Wochenende diskutieren sie dann gemeinsam über die verschiedenen Projekten: Was gefällt ihnen besonders gut? Wo und wie glauben sie, haben die Projekte Wirkung? Was verändern sie für Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+? Zum Abschluss fällt der Mädchenbeirat die Entscheidung darüber, welche Mädchenprojekte filia in Deutschland fördern wird.

Die Projekte, die von filia gefördert werden, sind genauso vielfältig wie wir. Gemeinsam haben wir die Möglichkeit, darüber mitzubestimmen, welche Projekte Gelder bekommen. Deine Meinung ist uns wichtig! Erlebe selbst, wie sich der Mädchenbeirat für eine gerechtere Welt, in der es Mädchen, jungen Frauen und LBTIQ+ besser geht, einsetzt.

Neben dem Treffen zur Projektauswahl gibt es noch andere Gelegenheiten im Laufe des Jahres, zu denen der Mädchenbeirat zusammenkommt. So versucht der Beirat eines der ausgewählten Projekte zu besuchen, um die Mädchen, jungen Frauen und LBTIQ+, die es beantragt haben und/oder daran teilnehmen, kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen.

Die Beirät*innen übernehmen seit der Gründung des Beirats 2012 von Jahr zu Jahr mehr Verantwortung:

Wir entwickeln uns weiter – diskutieren über gesellschaftspolitische Themen und entscheiden jährlich über die Vergabe freier Plätze im Beirat. Wir wählen aus, welche Anträge wir im Detail diskutieren wollen, moderieren das Beiratswochenende u.s.w. Wenn Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+ sich für andere engagieren, engagieren sie sich damit auch für sich selbst. Oder wie Francesca aus Sachsen-Anhalt es ausdrückt: Man unterstützt und wird dadurch selbst gestärkt.

Mehrfachdiskriminierte Mädchen spielen die Hauptrolle

Wie in den Förderprojekten des MädchenEmpowermentProgramms spielen auch in unserem Beirat mehrfachdiskriminierte Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+ die Hauptrolle.

Was bedeutet eigentlich Mehrfachdiskriminierung?

Mädchen und/oder junge Frauen und LBTIQ+, die aus mehreren Gründen benachteiligt werden (mehrfachdiskriminiert oder intersektional von Diskriminierung betroffen), möchten wir besonders ansprechen und ihnen die Möglichkeit bieten, ihre Projekte zu fördern. Dies sind z.B. Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+, die in unserer Gesellschaft nicht nur benachteiligt sind, weil sie weiblich sind, sondern auch, weil sie z.B. Schwarz, Jüdin, Muslimin oder People of color (PoC) sind, weil ihnen eine Migrationsgeschichte zugeschrieben wird, einen in Deutschland nicht oder kaum anerkannten Glauben haben, weil sie eine Behinderung haben, weil sie aufgrund ihres Körpers oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden usw. Eine Person, auf die also mehrere solcher Merkmale zutreffen, ist von Mehrfachdiskriminierung betroffen.

(Anmerkung: „Peope of color“ ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismus-Erfahrungen, die nicht als weiß, deutsch und westlich wahrgenommen werden und sich auch selbst nicht so definieren.)

Intersektionaler Workshop

Projektbesuch Leipzig

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Das Pro­jekt „Mädchenbeirat“ wurde 2019 mit dem PHINEO Wirkt-Siegel prämiert.

Ihre Ansprechpartnerin

Sie möchten mehr über unseren Mädchenbeirat erfahren? Wir freuen uns, wenn Sie sich bei uns melden.

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Nagihan Ulusoy
Referentin MädchenEmpowermentProgramm
n.ulusoy@filia-frauenstiftung.de
+49 (0)40 380 381 9981