Feminist Grassroots in the Western Balkans

Nicht nur der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, auch der aktuell wiederaufkeimende Konflikt im Westbalkan führt uns vor Augen, dass in Europa kriegerische Auseinandersetzung immer noch zum Alltag vieler Menschen gehören. Zudem versucht die russische Regierung durch Desinformation und Verschwörungserzählungen in Südosteuropa pro-russische Kräfte zu festigen und anti-demokratische Haltungen zu stärken. Hinzu kommen Herausforderungen durch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die Klimakrise und die daraus resultierende Wirtschaftskrise. Frauen, Mädchen und LGBTIQ+ sind am stärksten von den negativen Auswirkungen dieser Entwicklungen betroffen.

Finanzielle Unterstützung von Graswurzelorganisationen

Aus Studien wissen wir, dass starke, unabhängige feministische Graswurzelorganisationen ein entscheidender Faktor für gesellschaftlichen Wandel sind. Feministische Aktivist*innen sind Expert*innen für die Anliegen von Frauen, Mädchen und LGBTIQ+. Sie wissen, was es vor Ort braucht. Sie wissen, wie die Situation für alle verbessert werden kann. Im Westbalkan haben sich in den letzten Jahren zahlreiche feministische Organisationen gebildet. Sie arbeiten lokal an Lösungen für ein demokratisches und friedliches Miteinander und setzen sich für einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel ein. Gleichzeitig geraten sie stärker unter Druck, weil rechtsnationale Parteien und anti-feministische Gruppierungen ihre Arbeit bedrohen. Mit bürokratischen Hürden, Ängste schürender Propaganda bis hin zu gewaltvollen Übergriffen.

filia kooperiert mit Frauenstiftungen in Kroatien, Serbien und Bulgarien

Die Arbeit dieser feministischen Gruppen zu stärken und nachhaltig zu sichern, ist Ziel des Projekts „Feminist Grassroots in the Western Balkans“. filia kooperiert für das Projekt mit drei weiteren Frauenstiftungen: mit der Ecumenical Women’s Initiative (EWI) mit Sitz in Kroatien, dem Reconstruction Women’s Fund (RWF) in Serbien und dem Bulgarian Fund for Women (BFW).

Die Frauenstiftung vor Ort nehmen Kontakt zu Graswurzelorganisationen auf und vergeben in offenen Calls finanzielle Mittel für deren Aktivitäten. Alle in diesem Rahmen geförderten Maßnahmen haben gemeinsam, dass sie Frauen, Mädchen und LBTIQ+ stärken und dadurch vor Ort zum Aufbau einer friedlichen und gerechten Zivilgesellschaft beitragen. Sie wirken pro-russischer Desinformation entgegen, richten sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt oder bekämpfen Genderklischees.

Gefördert wird das Projekt „Feminist Grassroots in Western Balkans“ vom Auswärtigen Amt. Die Projektlaufzeit ist von März 2023 bis Dezember 2024.

Foto: Austauschtreffen mittel- und osteuropäischer Frauenrechtsorganisationen in Berlin 2019.