Neue Förderungen im MädchenEmpowermentProgramm

Ende September traf sich filias Mädchenbeirat, um über die neuen Förderungen im MädchenEmpowermentProgramm (MEP) zu entscheiden. Dieses Treffen war aus drei Gründen von besonderer Bedeutung. Zum einen gab es 2023 zum ersten Mal wieder eine offene Ausschreibung für Projekte für Mädchen, junge Frauen und LBTIQ+. Wegen Corona und dem Einbruch der Mittel für das MEP mussten wir die Ausschreibungen in diesem Empowerment-Programm pausieren. Umso mehr freuen wir uns, dass wir in diesem Jahr Organisationen wieder die Möglichkeit geben konnten, sich auf Förderungen zu bewerben.

Ein anderer Grund, warum das Beiratstreffen ein besonderes war, war das zehnjährige Jubiläum des MEPs. Das wurde an diesem Wochenende endlich groß gefeiert. filia hat das MEP 2012 ins Leben gerufen. Das Empowerment-Programm, so filias Absicht, soll Mädchen, jungen Frauen und LBTIQ+ eine Plattform bieten. Es soll ihnen Gelegenheit geben, sich zu engagieren. Sei es im Beirat des Programms oder bei einer der Förderpartner*innen. Das Programm soll ihre Ideen fördern. Außerdem soll es Mädchen, jungen Frauen und LBTIQ+ Räume eröffnen und ihren Stimmen Bühnen bieten.

Zu guter Letzt ist dieses Treffen das erste Mal, dass der Beirat die Förderentscheidung alleine trifft. Bis Ende letzten Jahres war es die Aufgabe des Mädchenbeirats, Projekte für die Förderung im MEP auszuwählen und dem Stiftungsrat vorzustellen. Der Stiftungsrat traf die Entscheidung. Anfang dieses Jahrs gab es einen Dialog der Gremien, bei dem filias bisheriger Entscheidungsprozess besprochen wurde. Nach intensiven Diskussionen hat der Stiftungsrat entschieden, die Förderentscheidung komplett in die Hände der Beiräte der Empowerment-Programme zu legen.

Freitag feiern – Samstag und Sonntag arbeiten

Das Beiratswochenende fand in Bad Bevensen statt. Zur Feier reisten neben aktuellen und ehemaligen Beirät*innen und Vertreter*innen aus der Geschäftsstelle und den anderen Gremien auch frühere filia-Mitarbeiterinnen an. Ihnen gemeinsam war, dass sie das MEP mit aufgebaut oder maßgeblich weiterentwickelt haben. An dieser Stelle danken wir allen Wegbegleiter*innen des MEPs ausdrücklich für ihr bewundernswertes Engagement und ihre wertvolle Arbeit.

Am eigentlichen Wochenende stand der Beirat dann vor der großen Aufgabe, die 75.000 Euro Förderbudget an die besten aller eingegangenen Anträge zu verteilen. Schwer war diese Aufgabe nicht nur wegen der enormen Zahl an Anträgen. Insgesamt waren 115 Anträge bei filia eingegangen. Auch die Qualität der Mehrzahl der Anträge erschwerte es den Beirät*innen, eine Entscheidung zu treffen. Für uns sind die vielen hervorragenden Förderanträge ein Zeichen dafür, dass viele Organisationen und Initiativen in Deutschland Mädchenarbeit auf einem hohen Niveau leisten. Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass diese wichtige Arbeit offensichtlich nicht ausreichend von öffentlichen Institutionen gefördert wird. Ein arges Versäumnis, wie wir bei filia finden!

Die MEP-Partner*innen 2023

Letztlich konnte der Beirat dreizehn Organisationen für eine Förderung auswählen. Bei ihrer Auswahl achteten die Beirät*innen darauf, eine gute Mischung aus Organisationen aus dem ländlichen Raum, kleineren und größeren Städten zu haben. Es war ihnen auch wichtig, dass Organisationen in den östlichen Bundesländern gefördert werden. Diese haben ihren Sitz in Potsdam, Greifswald, Jena und Leipzig. Weiterhin waren die Zielgruppen der Organisationen wichtig. Wie in allen Förderungen filias fokussieren auch diese Förderungen auf Mädchen und Frauen, die intersektional von Diskriminierung betroffen sind. Unter anderem wählte der Mädchenbeirat eine Rom*nja-Organisation aus, eine Organisation, die Menschen mit Behinderungen in migrantischen Communities repräsentiert und eine Organisation, die vor allem queere Bildungsarbeit leistet.

➽ Hier geht es zu den neuen Förderungen im MädchenEmpowermentProgramm.