Geflüchtete Mädchen und junge Frauen lernen Erste Hilfe

„Ich sollte wirklich mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs machen…“ denken wahrscheinlich viele von uns, wenn sie an einer Unfallstelle vorbeikommen. Zu wissen, wie wir uns in einem medizinischen Notfall verhalten müssen, macht einfach ein gutes Gefühl.

Diesen Gedanken hatten auch die Aktivist*innen vom Ärzteverein für afghanische Flüchtlinge (AFAF) aus Detmold: überlebenswichtiges Wissen vermitteln und gleichzeitig geflüchteten Mädchen und jungen Frauen eine Andockstelle in ihrer neuen Heimat bieten. Das waren die Ziele ihres Projekts „Erste-Hilfe-Kurse für geflüchtete Mädchen und Frauen“, das 2023 vom Mädchenbeirat ausgewählt wurde.

Geflüchtete Mädchen und junge Frauen aus Afghanistan, Iran und der Ukraine

Die Erste-Hilfe-Kurse fanden im Juli in Detmold statt. Teilnehmerinnen waren geflüchtete Mädchen und junge Frauen aus Afghanistan, Iran und der Ukraine. AFAF kooperierte für die Kurse mit dem Deutschen Roten Kreuz – Kreisverband Lippe e.V.. Zusätzlich waren Dolmetscher*innen für Persisch und Ukrainisch zur Unterstützung mit dabei. Die Kursleiter*innen vermittelten die Grundlagen der Ersten Hilfe: Umgang mit Notfallsituationen, Herz-Lungen-Wiederbelebung, Versorgung von Wunden und Verletzungen Maßnahmen bei Verbrennungen, Vergiftungen und Knochenbrüchen sowie spezielle Erste-Hilfe-Maßnahmen für Kinder.

Alle 21 Teilnehmerinnen gaben nach den Kursen ein rundherum positives Feedback. „Ich fühle mich jetzt deutlich besser in der Lage, in einer Notsituation zu helfen,“ erzählte eine Teilnehmerin, „außerdem waren alle in der Gruppe sehr nett und auch die Ausbilder*innen haben super erklärt.“ Die Teilnehmerinnen erhielten zum Abschluss ein Zertifikat des Deutschen Roten Kreuzes. Außerdem bekam eine jede einen Erste-Hilfe-Kasten übereicht, um im Notfall gut ausgestattet zu sein. Auch die Aktivist*innen von AFAF sind zufrieden mit dem Projekt: „Unsere Ziele haben wir alle erreicht. Die geflüchteten Mädchen und jungen Frauen erhielten wertvolle Kenntnisse und Fähigkeiten, die ihre Selbstständigkeit und Integration fördern. Das bestätigen die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen. Die Wirksamkeit solcher Schulungsmaßnahmen ist nicht zu unterschätzen.“

Was macht der Ärzteverein für afghanische Flüchtlinge?

Der Ärzteverein für afghanische Flüchtlinge (AFAF) gründete sich bereits 1983. Der Verein engagiert sich in der humanitären Hilfe, schulischen Ausbildung, medizinischen Versorgung und Ausbildung in Afghanistan. AFAF legt großen Wert auf den Transfer von Know-how durch Fort- und Weiterbildungen der Mitarbeiter*innen. Der Verein bringt nicht nur medizische Geräte nach Afganistan, sondern bildet das dortige Personal auch an diesem Equipment aus. In Deutschland unterstützt der Verein geflüchtete Menschen aus Afghanistan, z. B. mit Weiterbildungsmaßnahmen. Die Aktivist*innen des Vereins nehmen auch an Afghanistan-bezogenen Veranstaltungen teil und klären über die dortigen Verhältnisse, vor allem im Gesundheitssektor, auf.