filia Recommendation Committee
filia hat dreizehn Aktivist*innen aus unseren Netzwerken eingeladen, Teil vom filia Recommendation Committees zu werden. Als Expert*innen für feministische Kämpfe in ihren Ländern und Regionen, die die Herausforderungen kennen und Lösungswege aufzeigen, haben wir sie um Förderempfehlungen gebeten. Alle Aktivist*innen des Recommendation Committees haben daraufhin bis zu drei weitere Aktivist*innen oder Gruppen genannt, so dass insgesamt 36 Empfehlungen für Förderungen in Mittel- und Osteuropa auf dem Tisch lagen.
Das Recommendation Committee ist eine Chance, filias Programmarbeit in unserer Hauptförderregion weiterzuentwickeln. Und zwar nicht am Schreibtisch oder auf dem Papier, sondern durch Ausprobieren, durch Gespräche mit unseren Partner*innen und durch die ganz konkreten Herausforderungen, denen wir im Prozess begegnen. Die Fragen, die bei der Auswertung beantwortet werden müssen, sind unter anderem: Sind unsere Netzwerke in den neuen Regionen stark genug, um neue Förderpartner*innen auch über eine offene Ausschreibung zu erreichen? Ist filia finanziell und strukturell in der Lage, neue Förderregionen abzudecken? Wie können wir die unterschiedlichen und vielfältigen Projektpartner*innen miteinander vernetzen? Was und wie können sie voneinander lernen?

Die Aktivist*innen vom filia Recommendation Committee
Róż
Róż ist queer-feministische*r Designer*in, Produzent*in, Kurator*in und Facilitator*in. Róż schafft ganzheitliche und transformative Räume, die Teilnehmende dazu einladen, sich mit ihrer inneren Kraft zu verbinden und Schritte in Richtung nachhaltigerer Lebensweisen zu unternehmen. Róż hat das Open Institute mitgegründet – eine Akademie für Künstler*innen und Aktivist*innen aus diversen kulturellen Hintergründen in Polen. Seit 15 Jahren ist Róż Aktivist*in und Forscher*in und verantwortlich für zahlreiche Proteste in Polen, darunter der „Schwarze Protest“, antikapitalistische Proteste zur Verteidigung der LBTQI+-Rechte, der Rechte von Menschen auf der Flucht, Queer-Feste und Aktionen für ökologische Gerechtigkeit.
Olia Sosnovskaya
Olia Sosnovskaya ist Künstlerin, Schriftstellerin und Kulturorganisatorin, 1988 in Minsk geboren und in Wien ansässig. Sie ist Mitglied der künstlerisch-forschenden Gruppe Problem Collective sowie der Arbeitsgruppe Work Hard! Play Hard!. Derzeit promoviert sie im Rahmen des Programms PhD-in-Practice an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Miha Brebenel
Miha Brebenel ist eine in Rumänien geborene, behinderte, weiße, trans-maskuline queere Person, die in London lebt. Miha beschäftigt sich langfristig und umfassend mit den Geschichten von Internationalismus und Solidarität sowie deren Schnittpunkten mit Behinderung, Geschlecht, kritischen Pflanzenstudien, Recht, sozialer Gerechtigkeit und dem Recht auf Heilung.
Agnė Bagdžiūnaitė
Agnė Bagdžiūnaitė ist Kulturarbeiterin, Künstlerin und Aktivistin. Agnė lebt und arbeitet in Kaunas, Litauen. Ihre beruflichen Forschungsinteressen umfassen Kunst und Politik, die Theorie des kritischen Feminismus, soziale Reproduktion und soziale Bewegungen.
Daria Kasmamytova
Daria Kasmamytova ist eine zentralasiatische Aktivistin und Direktorin für digitale Arbeitsumgebungen und Informations- und Kommunikationstechnologie bei FemAgora. In ihrer Rolle entwickelt sie Strategien, um die Zusammenarbeit des Kernteams von 14 Personen sowie von über 200 Expert*innen, die zu digitalen Arbeitsumgebungen beitragen, zu fördern und zu verbessern.
Armine Karapetyan
Armine ist feministische Aktivistin, Sozialarbeiterin, Selbstverteidigungstrainerin und Expertin für ganzheitliches Wohlbefinden. Mit großer Leidenschaft erforscht sie die Schnittstellen verschiedener politischer Bewegungen. Sie ist Mitgründerin der FemLibrary und engagiert sich aktiv in verschiedenen anderen Kollektiven und Initiativen.
Jazgul Orozova
Jazgul Orozova ist Reporting- und Monitoring-Beauftragte bei Laolalta, einer queer- und frauengeleiteten Organisation, die sich der Förderung von Gemeinschaft und dem Engagement innerhalb Community widmet. Jazgul verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Unterstützung gefährdeter Jugendlicher und Frauen sowie über einen Hintergrund in gemeinschaftlich organisierter Initiativen im Bereich Krisenmanagement.
Živilė Mantrimaitė
Živilė Mantrimaitė war Teil des Teams des Y?!-Netzwerks – eines partizipativen Förderexperiments im Baltikum. Derzeit arbeitet Živilė als freiberufliche Forscherin und Kampagnenmitarbeiterin zu den Themen feministische Städte und Energiegerechtigkeit und lebt in Vilnius, Litauen.
Tamar Zviadadze
Tamar Zviadadze ist Mitgründerin der NGO DEP, die marginalisierte Gemeinschaften unterstützt. Ihr Fokus liegt auf sozialer Dienstleistung und Politikgestaltung.
Khatia Mamukashvili
Khatia Mamukashvili ist Mitgründerin von DEP, einer zivilgesellschaftlichen Organisation in Georgien. Die Organisation stärkt die Fähigkeiten marginalisierter Gruppen. Ihr Hauptinteresse gilt der Entwicklung von Führungskompetenzen und qualitativ hochwertiger Bildung.
Oksana Potapova
Oksana Potapova ist feministische Friedensaktivistin und Forscherin aus der Ukraine. Seit 2014 beschäftigt sie sich mit den geschlechtsspezifischen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Derzeit liegt ihr Fokus auf Fundraising und der Förderung flexibler, bedarfsorientierter Unterstützung für Basisbewegungen in der Ukraine sowie auf der Erforschung der Nachhaltigkeit von Bewegungen in Krisenzeiten.
Hamida Giyasbayli
Hamida Giyasbayli ist unabhängige*r Berater*in, Moderator*in und Journalist*in aus Aserbaidschan mit über einem Jahrzehnt Erfahrung in Konfliktlösung, Menschenrechten und Philanthropie. Mit einer Spezialisierung auf Peacebuilding und Inklusivität hat Hamida sichere Dialogräume gestaltet und sich für Geschlechtergerechtigkeit sowie die Rechte von LBTQI+ in der CEECCNA-Region (Central and Eastern Europe, the Caucasus, and Central and North Asia) eingesetzt.
Mariia Vorotilina
Mariia Vorotilina (sie/ihr) ist eine Aktivistin und Kuratorin aus Zhytomyr, Ukraine, die derzeit in Berlin lebt. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die darstellende und bildende Kunst aus einer queer-feministischen und dekolonialen Perspektive. Ihr besonderes Interesse gilt der Erforschung Osteuropas als erfundenes Konzept und der kritischen Betrachtung des westlichen Blicks auf diese Region. Mariia beschäftigt sich auch mit Themen wie translokale Solidaritäten in komplexen politischen Kontexten sowie mit Praktiken der Fürsorge. Sie arbeitete für internationale Menschenrechts-organisationen wie Terre des Hommes und den Norwegischen Flüchtlingsrat sowie für das Internationale Zentrum für Kunst „Kampnangel“. Mariia leitete das Projekt und Netzwerk Feminist Translocalities, das queer-feministische und dekoloniale Bewegungen in und aus Osteuropa, Nord- und Zentralasien und dem Südkaukasus unterstützt.