Aufruf statt Nachruf
Die Soziologin Sigrid Metz-Göckel ist nach kurzer schwerer Krankheit am 11. Februar 2025 in Dortmund verstorben. Sie war eine der Mitbegründerinnen der Frauen- und Geschlechterforschung in Deutschland und Stifterin der Stiftung Aufmüpfige Frauen. Mit filia stand Sigrid Metz-Göckel seit vielen Jahren in engem Austausch. „Change, not Charity“ war unsere gemeinsame Überzeugung.
Konstruktive Aufmüfpigkeit
Die Vision der Stiftung Aufmüpfige Frauen sei, so die Stifterin, eine geschlechtergerechte Gesellschaft. „Die Gesellschaft braucht eine konstruktive Aufmüpfigkeit, die stärker ist als Wut“, wünschte sich Sigrid Metz-Göckel anlässlich des 20-jährigen Stiftungsjubiläums im letzten Jahr. „Deswegen ist es sicher sehr in Sigrid Metz-Göckels Sinn, wenn das Gedenken an sie weniger ein klassischer Nachruf sein sollte, sondern vielmehr ein Aufruf, ihr Engagement weiterzuführen“, betonen die Stiftungsgremien Vorstand, Förderverein und Kuratorium, dem auch filia angehört.
Soziologin mit Genderfokus
Als Sigrid Metz-Göckel Mitte der 1970er Jahre einen Ruf als Professorin an die noch ganz neue Uni Dortmund erhielt, war sie eine von drei Frauen in einer männergeprägten Hochschulwelt. Sie baute nicht nur das Zentrum für Hochschuldidaktik auf, sondern prägte mit ihren Studien die Frauen- und Geschlechterforschung der Republik. Zu den vielen herausragenden Arbeiten der Soziologin Sigrid Metz-Göckel gehört unter anderem die Evaluation der Internationalen Frauen Universität (ifu) zur Expo 2000. Dort forschten über 800 Wissenschaftlerinnen aus 114 Ländern in multidisziplinären Teams. Für Prof. Ruth Hagengruber vom Deutschen Akademikerinnen-Bund war sie eine „Bildungsinstitution der Frauenforschung und der Frauengeschichte“.
Eine Gedenkfeier für Sigrid Metz-Göckel
Eine Gedenkfeier für Sigrid Metz-Göckel findet voraussichtlich Ende März / Anfang April im Rathaus der Stadt Dortmund statt. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Stiftung: www.stiftung-aufmuepfige-frauen.de