filia macht ein Base-Building-Jahr
Wir können es nicht beschönigen: Pandemie, Klimakrise, Kriege, das Aufstreben von rechtsnationalen Regierungen und die Zunahme von anti-feministischen Strömungen fordern uns seit Jahren heraus. Jedes dieser Ereignisse wäre für sich genommen schon heftig, die Überschneidung und Verkettung macht alles noch schwieriger. Und trotzdem! Wir bei filia sind uns sicher, dass wir die Welt hier und da ein bisschen besser machen können. Indem wir diejenigen unterstützen, die vor Ort an Lösungen arbeiten und Stück für Stück dazu beitragen, dass ungerechte Strukturen aufgebrochen werden und neue entstehen.
Wir sind als fördernde Stiftung gestartet. Seit einigen Jahren wächst der operative Anteil unserer Arbeit – zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit unseren Schwesternstiftungen in Mittel- und Osteuropa oder in unseren Empowerment-Programmen in Deutschland. Für filia bedeutet operative Förderung, dass wir Geld nicht nur weitergeben, sondern selbst in Projekten mitarbeiten. Das macht Spaß – aber auch mehr Arbeit. Daher ist in den letzten Jahren unser Team sehr gewachsen. Außerdem gab es einen Generationenwechsel und das neue Geschäftsführungsteam ist gerade mal ein Jahr im Amt.
Wir brauchen eine gute Basis.
Warum erzählen wir das alles? Weil es sich auf unsere Arbeit auswirkt. Wir merken, dass es Zeit braucht, eine eingespielte Struktur zu finden, die zu den neuen und wachsenden Aufgaben passt. Und angesichts der oben geschilderten Herausforderungen – Pandemie, Krieg, Klima – fragen wir uns manchmal, wie wir unsere Arbeit überhaupt gut schaffen können.
Deshalb steht im nächsten Jahr Organisationsentwicklung an: filia macht ein Base-Building-Jahr. Wir wollen Klarheit schaffen und Prozesse und Strukturen definieren und digitalisieren, die es uns ermöglichen, zuverlässig, sicher und selbstwirksam zu arbeiten. Wir wollen als Stiftung mit ihren unterschiedlichen Beteiligten weiter zusammenwachsen und einfache Kommunikationswege schaffen. Für unser Alltagsgeschäft bedeutet das, dass wir manche Dinge erst später wieder aufnehmen werden (z.B. die neuen Ausschreibungsrunden), anderes hingegen rückt nach vorne (z.B. die Entwicklung einer Projektdatenbank und einer Controlling-Struktur).
Unser feministisches Selbstverständnis
Wir haben außerdem angefangen, in einer Webinarreihe über unser feministisches Selbstverständnis ins Gespräch zu kommen – mit Stifterinnen, Gremienmitglieder anderen filia-Unterstützer*innen: Was bedeutet Rassismus-kritischer Feminismus? Wie transinklusiv versteht sich filia? Wie bewusst gehen wir mit Machtstrukturen um? Was davon erhält Einzug in einen strategischen Plan?
Unser Ziel ist es, dass wir am Ende des Base-Building-Jahres eine stabile Basis gebaut haben, von der aus wir mit feministischer Power weiter machen können: damit die Welt Stück für Stück gerechter wird.