Revolution und Care
Ein Gespräch mit der aktivistischen Philosophin Olga Shparaga am 10. Februar 2025 in Hamburg-Altona
Weltweit liegt unbezahlte Care-Arbeit zum Großteil bei Frauen – denken wir an Kindererziehung, Pflege von Angehörigen oder Hausarbeit. Dass weibliche Care-Arbeit auch in revolutionären Kontexten eine tragende Rolle spielt, zeigt die in Minsk geborene Autorin Olga Shparaga am Beispiel von Belarus. Sie beschreibt, wie Frauen und queere Personen, die als politische Gefangene inhaftiert sind, mit ihren begrenzten und teilweise versteckten Mitteln für Mitgefangene sorgen: durch ein Lächeln, durch gemeinsames Singen, auch durch Self-Care. Als aktivistische Philosophin, die Belarus 2020 verlassen musste, zeigt Olga Shparaga auch, wie Belarus*innen im Exil Care-Arbeit leisten. Sie vernetzen Aktivist*innen – mal rein situativ, mal digital, mal nachhaltig verbunden – und bereichern politischen Aktivismus mit fürsorglichen Praktiken. Ihr Ziel ist eine female Utopia: eine demokratische Zukunft in Belarus.
Das Gespräch mit Olga Shparaga führt Hanna Grześkiewicz, Programmleitung bei filia. Das Gespräch findet auf Deutsch statt. Die Schauspielerin und Sprecherin Marion Gretchen Schmitz liest aus ausgewählten Texten von Olga Shparaga.
Über Olga Shparaga: Olga ist politische Aktivistin und Philosophin und gilt als Vordenkerin der Massenproteste in Belarus im Spätsommer 2020. Seit 2020 lebt sie im Exil und war und ist an Forschungsinstituten in Deutschland, Polen, Tschechien, den USA und Wien tätig. Seit 2022 ist Olga zudem im Stiftungsrat von filia.
Foto: Violetta Savchits
Revolution und Care
Wann: Montag, 10.02.2025, 19:30 Uhr
Wo: Gemeindesaal St. Petri
Schmarjestraße 33 in Hamburg-Altona
Anmeldung per Mail an veranstaltung@filia-frauenstiftung.de
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Hamburger Tage des Exils. Der Eintritt ist frei.